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Lernwerkstatt – Inklusion

Der pädagogische Alltag soll so ausgerichtet sein, dass Pädagog:innen den Fokus auf die individuellen Ressourcen der Kinder (jedes einzelnen sowie der Gemeinschaft) richten und sie mobilisieren, um Spiel, Lernen und Partizipation zu fördern. Die Erkenntnisse aus gezielter Beobachtung sollen für die Unterstützung von individuellen Entwicklungsprozessen genutzt werden.

Durch die gezielte und ressourcenorientierte Beobachtung der Kinder werden den pädagogischen Fachkräften sowohl die Entwicklungsbedürfnisse (welche Unterstützung benötigt das Kind, um seinen nächsten
Entwicklungsschritt gehen zu können?), als auch die Fähigkeiten und Interessen des Kindes sichtbar. Werden diese im pädagogischen Alltag wahrgenommen und gezielt genutzt, kann Inklusion gelingen. Die systematische Beobachtung unterstützt die Entwicklung eines inklusiven Denkens und einer inklusiven Haltung in der Kita.

In der Lernwerkstatt werden soziale Interaktionen und Kompetenzen reflektiert und damit im Team sichtbar gemacht und gefördert. Unter folgenden Fragestellungen werden wir uns gemeinsam in der Lernwerkstatt widmen: Was braucht das Kind, um in der Gruppe akzeptiert und integriert zu sein bzw. um einen Platz in der Gruppe zu finden? Was zeigt uns ein Kind, das sich „auffällig“ verhält? Wie können wir es als pädagogische Fachkräfte unterstützen und sein Verhalten verstehen, um ihm positive Erfahrungen mit der Umwelt zu ermöglichen? Was braucht die Gruppe bzw. einzelne Kinder, damit Integration gelingt und sie von der menschlichen Vielfalt profitieren können? Wie müssen Rahmenbedingungen, (Spiel-)Materialien, Strukturen und Angebote (Freispiel und Einzel-, bzw. Gruppenangebote) gestaltet und bei Bedarf verändert werden, um den Kindern ein befriedigendes gemeinsames Spielen, Lernen und Leben in der Kita zu ermöglichen? Welche Kompetenzen und Interessen hat das Kind und wie können diese gefördert und erweitert werden? Welche Entwicklungsbedürfnisse zeigt das Kind und was braucht es, um seine nächsten Entwicklungsschritte gehen zu können? Welche Unterstützung brauchen die Mitarbeitenden der Einrichtung, um eine inklusive Haltung zu entwickeln, die die Basis für eine wertschätzende und respektvolle Arbeit mit den Kindern darstellt? Wie können wir Eltern unterstützen, positive Interaktionsmomente mit dem Kind zu gestalten, um eine nachhaltige Beziehung aufzubauen?

Die Teilnehmenden entscheiden in der Auftaktveranstaltung gemeinsam, welche Aspekte und Themen für sie, ihr Team oder ihre Eltern gerade aktuell sind und wo sie Gesprächs-, Handlungs- und Austauschbedarf sehen. Hierzu entwickeln die Teilnehmenden sowohl gemeinsame als auch individuelle Ziele, Projekte, Konzepte und Qualitätsstandards für ihre KiTas, reflektieren und evaluieren den Transfer und die Umsetzung dieser ins Team und in den pädagogischen Alltag. Im Rahmen von Praxisaufgaben, werden von den Teilnehmenden Videoaufzeichnungen in der Einrichtung angefertigt. Diese werden nach schriftlicher Einholung des Einverständnisses der Erziehungsberechtigten nur zum Zwecke der Fortbildung verwendet. Das heißt, die Aufnahmen werden nur innerhalb der Einrichtung und in der Fortbildungsgruppe eingesetzt. Eine externe Veröffentlichung erfolgt nicht.

Neben den drei Gruppenterminen sind auch 4 Unterrichtseinheiten für individuelle Coachingsessions eingeplant.

Inhalte

  • theoretische und konzeptionelle Grundlagen der Marte Meo Methode
  • herausfordernde Kinder professionell begleiten durch eine systematische Beobachtung, gemeinsame Analyse sowie Planung und Evaluation von Förder- und Hilfsangeboten
  • Beobachtung und Analyse von Interaktionen sowohl zwischen Kind und pädagogischer Fachkraft als auch zwischen Kind und seiner Gruppe
  • unterstützende und begleitende Zusammenarbeit mit Eltern in schwierigen Situationen
  • die eigene pädagogische Haltung reflektieren: Ressourcenorientierung als Grundhaltung gegenüber Eltern und Kindern
  • Auseinandersetzung mit anderen Kulturen: Kultursensitivität und Vielfalt
  • Methode der alltagintegrierten Resilienzförderung
  • Partizipation als Grundhaltung für eine inklusive Pädagogik
  • theoretische und konzeptionelle Grundlagen der Frühe Hilfen und Kinderschutz

Zielgruppe

  • Pädagogische Fachkräfte
  • Kita- und Gruppenleitungen
  • Nachqualifizierer:innen nach § 7 Abs. 2 Nr. 10 KiTaG
  • Qualifizierer:innen zur Gruppenleitung nach § 7 Abs. 6 Nr. 2 KiTaG

Methoden

  • theoretischer und praxisnaher Input
  • Interaktionsanalyse aus kurzen Videoclips von den Teilnehmenden
  • fachlicher Austausch und Diskussion im Plenum
  • Erfahrungsaustausch und kollegiale Beratung
  • Coaching / Beratung
  • Arbeit in Kleingruppen
  • Übungen zur Selbst- und Praxisreflexion
  • Fallbesprechungen
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Kursdetails

  • Format
    Lernwerkstatt
  • Zeitraum
    12.09.2023 - 25.06.2024
    3 Termine à 4 UE
  • Termine
    12.09.2023 14:00 - 17:30 Uhr
    26.03.2024 09:00 - 12:30 Uhr
    25.06.2024 14:00 - 17:30 Uhr
  • Kursnummer
    170
  • Veranstaltungsort
  • Maximal verfügbare Plätze
    20
Preis pro Teilnehmer*in 380 € Jetzt buchen

Q-GL

§7 Abs. 6 Nr. 2 KiTaG

NQ

§7 Abs. 2 Nr. 10 KiTaG

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Referent:innen

Angela Patané

"Wenn wir, sagtest du, die Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter. Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind" (Johann Wolfgang Goethe)

Schwerpunkte: Alltagsintegrierte Resilienzförderung, Marte Meo, Frühe Hilfen und Kinderschutz, bedürfnis- und beziehungsorientierte Pädagogik, Inklusion, positive und entwicklungsförderliche Gestaltung von Interaktionen mit Kindern