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Bindungs- und beziehungsorientierte Eingewöhnung

Der Übergang von der Familie in die KiTa stellt für Kinder und Eltern einen sensiblen und oftmals emotionalen Entwicklungsprozess dar. Eine neue, lebhafte Umgebung, unbekannte Erwachsene und Kinder sowie ein veränderter Tagesablauf sind für Kinder zunächst häufig mit Stress verbunden.

Damit sowohl das Kind als auch seine Eltern Vertrauen und Geborgenheit bei ihrer neuen Bezugsperson und in der KiTa empfinden, ist die zielgerichtete und feinfühlige Gestaltung der Eingewöhnung von großer Bedeutung. Sie schafft die Grundlage für eine sichere Erzieher:innen-Kind-Beziehung und eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft, die maßgeblich für die weitere ganzheitliche Förderung und Begleitung des Kindes in der KiTa sind.

Im ersten Teil des Seminars lernen die Teilnehmenden verschiedene gängige Eingewöhnungskonzepte kennen. Anschließend werden das bindungsorientierte Berliner Eingewöhnungsmodell, die verschiedenen Bindungstypen und deren spezielle Bedürfnisse in der Eingewöhnung genauer betrachtet. Darauf aufbauend wird der Blick auf die eigene Eingewöhnungspraxis gelenkt. Nach welchem Modell arbeitet meine Einrichtung und wie kann die Eingewöhnung jedes einzelnen Kindes achtsam und individuell unter den organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen der KiTa gestaltet werden? Wie erkenne ich die individuellen Bedürfnisse des Kindes und des eingewöhnenden Elternteils?  Wie reagiere ich auf Verunsicherungen des Kindes oder der Eltern und wie kann ich ihnen diese nehmen?

Herausgearbeitet wird dabei vor allem die Rolle der eingewöhnenden Fachkraft als künftige Bezugsperson des Kindes und Ansprechpartner:in der Eltern, auch über den Eingewöhnungsprozess hinaus. Es wird erläutert, welche Aufgaben und welche Verantwortungen die KiTa- und/oder Gruppenleitungen bei den Eingewöhnungen haben. Darüber hinaus wird der Austausch zwischen den Teilnehmenden moderiert, wie eine sinnvolle Verteilung der Eingewöhnungen bzw. Bezugskinder auf die Fachkräfte stattfinden kann und welche Kriterien angesetzt werden. Es wird dabei auch der Frage nachgegangen, wie neue und/oder unerfahrene Kolleg:innen bei ihren Eingewöhnungen am besten unterstützt werden können.

Inhalte

  • fundierte Kenntnisse über Eingewöhnungsmodelle
  • Rolle als eingewöhnende Fachkraft und spätere Bezugsperson mit einer selbstreflektierten Haltung
  • Rolle der Leitung/ Gruppenleitung vor, während und nach dem Eingewöhnungsprozess
  • feinfühliger Umgang mit Ängsten und Unsicherheiten der Eltern
  • Bindung, Bindungstypen und Bindungsqualität
  • Zusammenhang zwischen Bindung und Resilienz
  • Erzieher:innen-Kind-Beziehung
  • Feinfühligkeit und Responsivität der Fachkraft in der Interaktion mit Kindern
  • kultursensitive Eingewöhnung

Zielgruppe

  • Pädagogische Fachkräfte
  • Anerkennungspraktikant:innen / PiAs
  • Nachqualifizierer:innen nach § 7 Abs. 2 Nr. 10 KiTaG
  • Qualifizier:innen zur Gruppenleitung nach § 7 Abs. 6 Nr. 2 KiTaG

Methoden

  • theoretischer und praxisnaher Input
  • fachlicher Austausch und Diskussion im Plenum
  • Erfahrungsaustausch und kollegiale Beratung
  • Fallbesprechung
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Kursdetails

  • Format
    Fortbildung
  • Zeitraum
    27.10.2023
    1 Termin à 8 UE
  • Termin
    27.10.2023 09:00 - 16:30 Uhr
  • Kursnummer
    135
  • Veranstaltungsort
  • Maximal verfügbare Plätze
    20

NQ

§7 Abs. 2 Nr. 10 KiTaG

Q-GL

§7 Abs. 6 Nr. 2 KiTaG

Referent:innen

Angela Patané

"Wenn wir, sagtest du, die Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter. Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind" (Johann Wolfgang Goethe)

Schwerpunkte: Alltagsintegrierte Resilienzförderung, Marte Meo, Frühe Hilfen und Kinderschutz, bedürfnis- und beziehungsorientierte Pädagogik, Inklusion, positive und entwicklungsförderliche Gestaltung von Interaktionen mit Kindern

Sebastian Feld

Schwerpunkte: Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Elternzusammenarbeit und -beratung), Kinderschutz und Gewaltschutz, intergenerationelle Projekte